Bei der Sparkasse Hanau ist die Krawatte nicht mehr Pflicht: Angestellte dürfen nun lockerer gekleidet arbeiten. Ein Dresscode ist vor allem im geschäftlichen Bereich gang und gäbe. Jahrzehntelang waren dezente Anzüge, Krawatten, Kostüme, Hosenanzüge und Blusen Pflicht. Immer öfter bevorzugen jedoch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, der Politik und Wirtschaft einen zwangloseren Kleidungsstil. In Zeiten, in denen selbst renommierte DAX-Unternehmen lockerere Mitarbeiteroutfits zulassen, wirkt die feine und stets ein wenig steife Kleiderordnung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkasse immer weniger zeitgemäß. „Darum ist die Sparkasse offensiv an das Thema herangegangen und das Ergebnis kann sich sehen lassen“, sagt Stefan Schüßler, Pressesprecher der Sparkasse Hanau.
Statt Anzug und Krawatte dürfen es künftig für die Mitarbeiter auch legerere Outfits sein. Die Mitarbeiterinnen haben ebenfalls mehr Freiheiten bei der Wahl ihres textilen Erscheinungsbildes.
Die Botschaft dahinter: „Der Mensch ist wichtiger als die Garderobe“. In der Beratung sind Servicequalität und Kompetenz bedeutender als die Wahl der Krawatte.
„Gerade bei einer regional tätigen Sparkasse, wo es auf Kundennähe ankommt und der Dreiteiler mittlerweile eher die Distanz zu Kundinnen und Kunden vergrößert, war es nun an der Zeit, die Kleiderordnung zu überarbeiten“, erklärt Schüßler.
Eine Arbeitsgruppe, die aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedener Bereiche bestand, hat sich mit dem Thema Arbeitskleidung befasst und den neuen Kleidungsstil vorgeschlagen.
Entschieden wurde sich für einen Dresscode, den man neudeutsch als „Business Casual“ beschreiben kann: Sparkassenmitarbeiter dürfen ihren Anzug gegen eine „SakkoHose-Kombination“ eintauschen. Sogar eine Chino-Stoffhose oder dunkle, einfarbige Jeans sind kein Tabu mehr. Neben Stoffhose und Jeans erweitern Kleider und Röcke, die maximal eine Handbreit oberhalb des Knies enden, die Büro-Garderobe für Mitarbeiterinnen. Trotz dieser Neuerungen bleiben die Sparkassenmitarbeitenden am Namensschild erkennbar.
Einige Tabus hinsichtlich der Kleidung wird es dennoch weiterhin geben. Birkenstock, Flip-Flops oder Turnschuhe bleiben verpönt. Ebenso wie löchrige Jeans, kurze Hosen, Leggins, Shirts mit Spaghetti-Trägern, Hawaii- oder Holzfällerhemden und Mützen wie Baseballkappen. Starkes Make-up, auffällige oder lange Fingernägel sowie sichtbare Piercings und Tattoos sind ebenfalls deplatziert.